Der SV Bruckmühl kommt im Abstiegskampf der Landesliga Südost einfach nicht vom Fleck und ist auch im fünften Spiel in der Landesliga Südost nach der Winterpause ohne Sieg geblieben. Das Tabellenschlusslicht musste sich im Kellerduell im ersten Auswärtsspiel des Jahres nach zuvor vier Heimspielen in Folge dem Lokalrivalen SB Chiemgau Traunstein am Freitagabend mit 1:3 geschlagen geben. Damit ist zugleich auch die Mini-Serie des Vereins aus dem Mangfall von zuletzt zwei Spielen ohne Niederlage in Folge gerissen. „Es war aufgrund der cleveren Spielweise und der klareren Tormöglichkeiten der Traunsteiner eine verdiente Niederlage“, fasste Cheftrainer Mike Probstdie Niederlage im so wichtigen Krisenduell ernüchtert zusammen.
SV Bruckmühl vergibt Topchance – SB Chiemgau Traunstein geht im Gegenzug in Führung
Von Beginn an entwickelte sich vor etwas mehr als 500 Zuschauern im Stadion des Jakob Schaumaier Sportparks eine Partie, in der es hin und her ging. Bereits nach wenigen Augenblicken hatte Michele Cosentino die Führung für die Gäste von der Mangfall auf dem Fuß. Der Offensivspieler brachte jedoch aus kurzer Distanz zu wenig Druck hinter den Ball. Im direkten Gegenzug musste dieses Mal SVB-Torwart Markus Stiglmeir zupacken. Nur wenige Minuten später musste der Routinier dann aber hinter sich greifen. Traunstein hatte auf der rechten Seite zu viel Platz. Alexander Dreßl legte unbedrängt in den Rückraum auf Dennis Hrvoic ab. Der kroatische Mittelfeldspieler setzte den Ball humorlos zur frühen Führung unter die Latte.
Vinzenz Egger besorgt Ausgleich – Markus Stiglmeir hält Foulelfmeter
Der SV Bruckmühl zeigte sich vom Rückstand in der Folge nur wenig beeindruckt. Fast postwendend hatte Vinzenz Egger den Ausgleich auf dem Kopf. Sein Kopfball nach einer Hereingabe von Lennard Schweder war allerdings zu zentral. Nach knapp einer halben Stunde machte es der Stürmer dann besser. Ein verunglückter Steilpass in die Spitze wurde dem Youngster von einem Sportbund-Verteidiger unbeabsichtigt genau in den Lauf gelegt. Egger blieb im Eins-gegen-Eins mit Issa Ndiaye cool. Sieben Minuten später zeigte Stiglmeir auf der anderen Seite erneut seine Qualität. Franz Schreder hatte seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall gebracht. Den anschließenden Elfmeter parierte der Bruckmühler Schlussmann, indem er die richtige Ecke ahnte. Vor der Pause hielt der 30-Jährige seine Mannschaft mit mehreren weiteren starken Einlagen weiter im Spiel.
Zwei Platzverweise kurz nach der Halbzeit
Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff schienen sich die Hausherren zunächst selbst zu schwächen, als Dreßl nach einem Foulspiel an Cosentino die Gelb-Rote Karte sah. Aus der Überzahl konnte Bruckmühl jedoch kein Kapital schlagen. „Nach einer noch soliden ersten Halbzeit hat uns der Platzverweis des Gegners nicht gutgetan und wir haben uns keinen vernünftigen Zugriff mehr auf das Spiel verschafft“, stellte Probst fest. Zumal die numerische Unterzahl nicht lange hielt. In der 56. Spielminute sah Albin Krasnic ebenfalls die Ampelkarte. Spätestens jetzt war die Begegnung endgültig auf die Seite der Hausherren gekippt, die nun deutlich spielerisch überlegen waren und mehrere aussichtsreiche Tormöglichkeiten ausließen. Sascha Marinkovic traf beispielsweise nur die Latte. Bruckmühl dagegen konnte kaum mehr offensiv für Entlastung sorgen.
SV Bruckmühl zeitweise zu neunt – SB Chiemgau Traunstein trifft zum Sieg
Nur wenige Zeigerumdrehungen später brachte Marinkovic die Chiemgauer erneut in Führung. Nach einem langen Einwurf landete der Ball abgefälscht und damit unhaltbar für Stiglmeir im Netz. Genau in die nachfolgende Druckphase der Hausherren hinein musste der SVB in doppelter Unterzahl agieren. Thomas Mühlhamer, der nach seiner Rot-Sperre in die Startelf zurückgekehrt war, kassierte nach einem taktischen Foul eine zehnminütige Zeitstrafe – eine eindeutig zu harte Entscheidung. Patrick Dreßl machte in der Folge mit seinem zweiten Saisontreffer den Deckel drauf. Bruckmühl bleibt somit weiter sieglos im neuen Jahr und abgeschlagen am Tabellenende der Landesliga Südost. Da die direkte Konkurrenz am Wochenende allerdings überwiegend ebenfalls nicht punkten konnte, bleibt der Abstand auf die Relegationsplätze weiter bei acht Punkten. Zudem hat der SVB noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.
Letzte Chance? SV Bruckmühl gastiert zum Nachholspiel beim FC Unterföhring
Dieses steht bereits am kommenden Dienstag an. Dann gastiert das Team rund um Kapitän Schweder beim FC Unterföhring. Das Spiel war am ursprünglich angesetzten Termin auf Kunstrasen verschoben und in der Folge aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt worden. „Uns bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn am Dienstag wartet die nächste Aufgabe“, wollte Probst die 18. Saisonniederlage schnell vergessen machen. Die bisherige Leistungskurve des FCU nach der Winterpause gleicht einer Achterbahnfahrt. Nach einer Pleite zum Auftakt beim Überraschungsteam der Saison, dem TSV Murnau, gab es gegen die beiden Kellerkinder SB Chiemgau Traunstein und TSV Eintracht Karlsfeld zwei Siege, ehe zwei Niederlagen gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen und Tabellenführer FC Sportfreunde Schwaig folgten.
FC Unterföhring zeigt sich in der Abwehr anfällig
Dabei präsentierte sich der Tabellenachte mit jeweils vier Gegentoren besonders defensiv nicht sattelfest. An das Hinspiel zwischen Bruckmühl und Unterföhring dürften sich alle Beteiligten noch gut erinnern, denn es war das bis dato dramatischste Saisonspiel des SVB. Die Rot-Weißen waren nach der frühen roten Karte gegen Franz Schreder bei hochsommerlichen Temperaturen lange Zeit in Unterzahl gewesen und drehten die Partie kurz vor Schluss zu einem vermeintlichen Sieg. Doch die Gäste aus dem Münchner Umland schlugen tief in der Nachspielzeit noch einmal doppelt zurück und nahmen damit die drei Punkte mit. Am Dienstag soll aus Sicht des SV Bruckmühl die Revanche gelingen und die Mini-Hoffnung auf das Wunder „Klassenerhalt“ weiter am Leben gehalten werden. Anstoß ist im Sportpark Isarau um 19:00 Uhr. (Alexander Nikel)