Foto: Stefan Schmiedel

„Wir haben mehr dafür getan, zu gewinnen“
Was Abnutzungskampf bedeutet, zeigten der SV Bruckmühl und der TSV 1860 Rosenheim am Freitagabend zum Auftakt des 23. Spieltags der Landesliga Südost in Perfektion. Das Spiel war über 90 Minuten kampfbetont, von individuellen Fehlern geprägt und von Fouls unterbrochen worden. Am Ende gab es im Mangfallstadion weder Tore noch einen Derbysieger zu bejubeln. „Das war ein Spiel mit ganz wenigen Torszenen, wobei ich ganz klar sagen muss, dass wir mehr dafür getan haben, das Spiel zu gewinnen“, zeigte sich SVB-Coach Mike Probst nicht ganz zufrieden mit dem Endergebnis. „Dass uns das nicht gelungen ist, ist bitter, aber tatsächlich haben wir auch nicht die Tor-Raum-Szenen oder die Torchancen gehabt, um so ein Spiel zu gewinnen“, so Probst weiter.

SV Bruckmühl agiert mutig – TSV 1860 Rosenheim offensiv harmlos
Die gefährlichsten von ganz wenigen Torannäherungen hatten insgesamt noch die Hausherren. Dem SVB fehlte in manchen Szenen jedoch die entscheidende Cleverness. Bruckmühl war von Beginn an voll da, agierte in den Zweikämpfen giftig und lief die Rosenheimer intensiv an. Daraus ergaben sich immer wieder hohe Ballgewinne. Anian Folger luchste 1860-Innenverteidiger Maximilian Pichler in der Anfangsphase den Ball ab, sein Abschluss verfehlte jedoch das Ziel. Auf der Gegenseite musste SVB-Keeper Manuel Aigner nur einmal eingreifen. In der 13. Minute kam es nach einer Hereingabe von der rechten Seite im Zentrum zu einem Pressschlag in der Luft, sodass der Ball schlussendlich in Zeitlupe auf das Tor zuflog. Das war zugleich auch die gefährlichste Möglichkeit der Gäste. Ein Abschluss von Matteo Van de Wiel nach etwas mehr als einer halben Stunde ging weit am langen Eck vorbei. Lenny Schweder lässt beste Möglichkeit zum Sieg für den SV Bruckmühl liegen. Die beste Chance der Partie vergab Lennard Schweder aufseiten des SV Bruckmühl in der 18. Minute. Der Flügelspieler wurde auf der rechten Seite in Szene gesetzt, schüttelte seinen Gegenspieler ab und chipte den Ball über Sechzig-Schlussmann Alin Goja, allerdings auch am Tor vorbei. „Wir hätten manchmal ein bisschen mehr Konsequenz gebraucht. Da hätte es vielleicht noch einmal die Möglichkeit gegeben, den Ball am Torwart vorbeizulegen und links nach innen am Torwart vorbeizugehen“, kommentierte Probst die beste Möglichkeit seiner Mannschaft. Im zweiten Durchgang intensivierte sich der Abnutzungskampf noch einmal und so gab es keinen einzigen Abschluss mehr zu bestaunen.

SV Bruckmühl überzeugt im Derby mit stabiler Abwehr
Nach der durchwachsenen Vorbereitung und der Niederlage im Toto-Pokal gegen den TSV Kastl sieht Probst in der Punkteteilung im Kellerduell einen Schritt nach vorne: „Wir können vor allen Dingen mitnehmen, zu Null gespielt zu haben, wobei uns Rosenheim defensiv jetzt nicht unbedingt alles abverlangt hat. Aber wir sind trotzdem schön kompakt gestanden und haben tatsächlich sehr, sehr wenig zugelassen.“ Für den SV Bruckmühl steht am nächsten Sonntag bereits das nächste richtungsweisende Spiel an. Dann reist das Team um Kapitän Philipp Keller zum Tabellenvorletzten, der SpVgg Feldmoching. Anstoß ist um 15 Uhr. (Alexander Nikel)

Stenogramm:
SV Bruckmühl – TSV 1860 Rosenheim 0:0
SV Bruckmühl: Manuel Aigner, Maximilian Biegel, Genti Krasniqi, Gerhard Stannek, Maximilian Gürtler, Thomas Festl, Patrick Kunze (74. Manuel Wenzel), Anian Folger (65. Johannes Brendle), Maurice Koller, Lennard Schweder (74. Franz Xaver Schreder), Michele Cosentino – Trainer: Mike Probst
TSV 1860 Rosenheim: Alin Goia, Malik Salkic, Maximilian Mayerl, Maximilian Pichler, Marcel Martens, Adel Merdan, Lucas Gratt, Raphael Lang (46. Liam Markulin), Kenan Smajlovic (90. Leonardo Papapicco), Edis Muhameti (79. Auron Hetemi), Matteo van de Wiel (65. Florian Grundner) – Trainer: Wolfgang Schellenberg
Schiedsrichter: Julian Schaub (Schwaig)
Tore: keine Tore

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