Darum war Bruckmühls Heimsieg für Coach Mike Probst „ein Meilenstein“

Die starke Heimbilanz, der Schütze des goldenen Treffers oder der Notnagel im Tor. Das Heimspiel des SV Bruckmühl in der Fußball-Landesliga Südost gegen den TSV Ampfing hatte viele besondere Momente. Für SVB-Coach Probst war der 1:0-Erfolg sogar ein Meilenstein.

Bruckmühl – Das „Wohnzimmer“ Mangfallstadion hat gehalten, was es verspricht: Im zehnten Heimspiel der laufenden Saison in der Fußball-Landesliga Südost hat der SV Bruckmühl zum neunten Mal gepunktet. Das 1:0 über den TSV Ampfing war bereits der sechste Heimsieg für den SVB, der 21 seiner bislang 25 Zähler auf der heimischen Baustelle – das Stadion bekommt eine neue Tartanbahn – errungen hat.

Der Torwarttrainer mit großem Sieg-Anteil

Das Aufatmen nach dem Erfolg war im Lager der Bruckmühler groß, Trainer Mike Probst sprach gar von einem „Meilenstein“. Immerhin haben sich die Mangfalltaler damit einen direkten Konkurrenten vom Leib gehalten und den TSV Ampfing, der knapp über dem Strich steht, auf sechs Zähler abgehängt. Der Erfolg war eine Nervenschlacht, denn die 1:0-Führung durch den Treffer von Maximilian Biegel kurz nach Wiederbeginn stand auf des Messers Schneide. Der Ampfinger Ballbesitz wuchs stetig an, das Torkonto blieb aber bei Null – was auch an Bruckmühls Torwart-Joker Hans Rottmüller lag. Der 39-Jährige, eigentlich in der Funktion als Torwarttrainer beim SVB, musste einspringen, nachdem drei Keeper verletzt waren und Manuel Küspert beruflich nicht verfügbar war. Und Rottmüller hielt seine Serie: Schon beim Ex-Club SB Rosenheim sprang er im Mai 2019 ein und hielt mit einem 0:0 in Erlbach den Klassenerhalt fest. In Bruckmühl wurde er zuletzt gegen Pullach eingewechselt, der SVB siegte 1:0. Und nun hielt er gegen Ampfing seinen Kasten sauber, meisterte im zweiten Durchgang erst einen Alleingang von Erhan Yazici und drehte dann einen Schuss von Daniel Toma im Flug aus dem Kreuzeck. „Der holt zwei Unhaltbare raus und hat maßgeblichen Anteil an den drei Punkten“, lobte Probst – der ehemalige Bayern-Keeper muss es wissen!

Gute Bruckmühler Anfangsphase

Im ersten Durchgang hatte Rottmüller noch wenig zu tun, denn da legten die Bruckmühler den Vorwärtsgang ein. „Wir waren aufgrund der Unruhe in Ampfing – Trainerwechsel, die 3:7-Niederlage zuletzt – gezwungen, nicht nur defensiv zu denken. Wir haben die erste Viertelstunde sehr gut angefangen, uns aber durch fehlende Entschlossenheit nicht belohnt“, meinte Probst. Eine Hereingabe von Lennard Schweder lief am Fünf-Meter-Raum quer durch, ohne dass ein Angreifer herankam, Anian Folgers Kopfball aus fünf Metern ging drüber – das waren die besten Chancen. „Danach war die ganze Mannschaft sichtlich genervt, dass sie nichts in der Hand hatte, und wollte es mit Gewalt versuchen.“ Ab da war dann Ampfing besser im Spiel.

Scott werkte mit Turban mächtig

Das war dann auch nach dem Bruckmühler Führungstreffer der Fall. „Wir hatten in den entscheidenden Situationen aber schlechte Kontakte oder diese nicht gut ausgespielt“, haderte Ampfings Christopher Scott. Der Mittelfeldspieler agierte nach einem Zusammenprall zunächst mit Turban, ging dann aber zur Halbzeitpause raus, wo er an der Seitenlinie unermüdlich werkte und seine Mitspieler antrieb. „Wir haben mehr fürs Spiel getan, aber Bruckmühl hat das Tor geschossen“, bilanzierte Scott.

Probst: „Eine Eins mit Stern“

Für diesen Treffer zeichnete Biegel verantwortlich, der im Spiel fleißig voranging. „Er ist zweiter Kapitän. Solange er diese Rolle so auslebt, muss man ihm eine Eins mit Stern geben“, erklärte Probst. Ein weiterer Spieler der Partie war Patrick Kunze, der sich Ampfings Top-Angreifer Julian Höllenerfolgreich entgegenstellte. „Ein ganz wichtiger Spieler, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt, hinten wegräumt und ein unglaubliches Zweikampfverhalten hat“, lobt der SVB-Trainer seinen Akteur, der auf ungewohnter Position als Innenverteidiger sehr souverän und damit auch besonders auffällig agierte. „Er würde uns auf der Außenbahn viel bringen“, weiß Probst, „wir müssen im Moment aber schauen, dass wir das hinten zusammenhalten“. Zumal man vorne den zweiten Treffer durch Maxi Gürtler, Anian Folger und Andreas Wechselberger verpasste. Aber fürs Bruckmühler „Wohnzimmer-Gefühl“ reichte es.

Das Steno zum Spiel

SV Bruckmühl: Rottmüller, Biegel, Kunze, Festl, Schreder, Stannek, Folger (88. Wagener), Koller, Krasniqi (79. Wechselberger), Schweder (69. Simm), Gürtler (81. Kobl).

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