Der SV Bruckmühl hielt beim TuS Geretsried lange mit, musste sich dem Tabellenzweiten der Landesliga Südost schlussendlich jedoch mit 0:2 geschlagen geben.
„Es gibt wenige schwere Aufgaben in dieser Liga, wie beim TuS Geretsried zu bestehen“, sagte Michael Straßer vor dem Auswärtsspiel des SV Bruckmühl bei einem der Topteams der Landesliga Südost. Der Abteilungsleiter sollte Recht behalten. Der SVB kassierte am Samstag die vierte Niederlage im sechsten Saisonspiel, kann aber durchaus mit erhobenem Haupt aus der Partie gehen. „Geretsried war besser, wir haben es aber sehr diszipliniert gemacht und mit Glück nehmen wir einen Punkt mit“, bilanzierte Stephan Keller, der eigentlich sportlicher Leiter des SVB ist, am Samstag allerdings zusammen mit Torwarttrainer Johannes Rottmüller sein Trainerdebüt an der Seitenlinie gab. Felix Scherer musste aufgrund der Personalprobleme erneut auf dem Feld aushelfen. Marco Schmidt befand sich im Sommerurlaub. TuS-Coach Daniel Dittmann stimmte Keller gegenüber FuPa Oberbayern / Fussball Vorort grundlegend zu: „Bruckmühl hat sich sehr aufs Verteidigen konzentriert, wollte das Zentrum sehr dichtmachen auch mit Mittelfeldpressing.“
„Geretsried hat so eine Qualität, dass man nicht jede Chance vermeiden kann“
Der SV Bruckmühl musste bei der schweren Auswärtsaufgabe wieder einmal verletzungsbedingt auf zahlreiche Spieler verzichten. Folglich lag der Fokus klar auf der eigenen Defensivarbeit. „Wir haben sehr destruktiv verteidigt, sind gut gestanden, aber Geretsried hat einfach so eine Qualität in der Offensive, dass man auf 90 Minuten gesehen, nicht jede Chance vermeiden kann“, so Keller. Gleichzeitig versuchte der SVB, „mit Nadelstichen, das Ganze erfolgreich für uns zu gestalten“. Allerdings zeigte sich wieder einmal das, was sich sowohl durch die Vorbereitung als auch bislang durch die ersten Pflichtspiele zieht, das junge Team von Scherer und Schmidt braucht offensiv zu viele Chancen für ein Tor. Lennard Schweder und Maximilian Biegel verpassten die Führung in der Anfangsphase. Auf der Gegenseite präsentierte sich der TuS eiskalt. Srdan Ivkovic traf nach rund einer halben Stunde aus knapp 20 Metern zum 1:0 für die Hausherren. „Wir sind in die Tiefe gekommen, Belmin spielt den Gegenspieler aus und schließt traumhaft ins Eck ab“, beschreibt Dittmann den Führungstreffer für seine Elf.
Lennard Schweder und Franz Schreder verpassen Ausgleich für den SV Bruckmühl
In der Folge war der TuS-Trainer dann aber nicht mehr zufrieden: „Das 1:0 hat uns mental vielleicht nicht ganz so gutgetan, weil wir dann gefühlt ein bisschen Sparifankerl veranstaltet haben“. Zwar blieben die Gastgeber klar feldüberlegen und hatten mehr und bessere Gelegenheiten, doch auch für Bruckmühl boten sich immer wieder vereinzelt Möglichkeiten. Diese blieben aber, wie so oft, ungenutzt. Schweder und Franz Schreder scheiterten jeweils an TuS-Keeper Lukas Günther. „Die wenigen Chancen, die wir bekommen, müssen wir machen, um in einem solchen Spiel erfolgreich zu sein“, ärgerte sich Keller. Auf der Gegenseite hielt Markus Stiglmeir seine Farben bis kurz vor Schluss im Spiel: „Er hat noch drei Paraden gehabt, die wirklich super waren, sonst wäre es vielleicht frühzeitig schon entschieden gewesen“, lobte der sportliche Leiter seinen Schlussmann.
„Wir müssen vorne die Buden machen. Ansonsten werden wir es schwer haben“
In der Schlussphase agierte die Mannschaft von der Mangfall mit der Hoffnung auf den Lucky Punch offensiver und bekam in der Nachspielzeit die Quittung. TuS-Kapitän Sebastian Schrills musste nach einer Hereingabe nur noch einschieben. Damit war die vierte Pleite in dieser Spielzeit für eine „sehr engagierte, gierige Mannschaft aus Bruckmühl“, wie Dittmann den SVB beschrieb, endgültig besiegelt. Der Sieg für den TuS war insgesamt allerdings auch klar verdient, wie unter anderem auch Keller bestätigte.
Bereits am Freitag gibt es die nächste Möglichkeit, für den SV Bruckmühl, zu punkten. Auswärts beim Bayernliga-Absteiger Kirchheimer SC wartet jedoch eigentlich die nächste Herkulesaufgabe auf die Elf rund um Kapitän Biegel. Neben der Abwehr wird es auch da wieder auf einen effizienten Sturm ankommen: „Wir dürfen nicht so lange nachdenken, sondern müssen gleich umschalten und vorne einfach mal die Buden machen. Ansonsten werden wir es schwer haben, erfolgreich zu sein“, blickt Keller schon einmal voraus. Anstoß im Merowinger Sportpark ist um 19:30 Uhr. (Alexander Nikel)