Der SV Bruckmühl hat sich im letzten (Heim-)Spiel des Jahres 2025 gegen den Tabellenzweiten FC Aschheim nach einer starken Aufholjagd mit einem Punkt belohnt.
Der SV Bruckmühl hat sich mit einer kleinen Überraschung aus dem Spieljahr 2025 in die Winterpause verabschiedet. Das Kellerkind rang dem Tabellenzweiten FC Aschheim zum Auftakt des 18. Spieltags der Bezirksliga Ost einen Punkt ab. Zwar holt der SVB dabei sogar einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand auf, angesichts der beiden Gegentore und des Spielverlaufs wäre für die Bruckmühler jedoch sogar ein Sieg möglich und alles andere als unverdient gewesen.
„Es war ein absolut verdienter Punkt für uns“
Auch Co-Trainer Benedikt Aigner war sich nach Abpfiff nicht sicher, wie er den Punktgewinn gegen das derzeit formstärkste Team der Liga einordnen sollte: „Natürlich sind wir froh, ein 0:2 noch ausgeglichen zu haben. Denn es war ein absolut verdienter Punkt für uns. Aber wie die beiden Gegentore zustande kommen, das ist bitter für uns. Vielleicht sind es deshalb eher zwei verlorene Punkte. Im Endeffekt sind wir aber mit dem Unentschieden zufrieden.“ Bruckmühl versteckte sich von Beginn an überhaupt nicht gegen das Topteam und hatte schon im ersten Durchgang die besseren Chancen. Ein Abschluss von Luca Piga in der Anfangsphase aus spitzem Winkel wurde im letzten Moment noch zur Ecke abgefälscht.
Patzer des SV Bruckmühl führt zur Führung des FC Aschheim
Zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause gingen dann auf der anderen Seite die Gäste aus Aschheim buchstäblich aus dem Nichts und nach einem kapitalen Fehler in der SVB-Defensive in Front. Torwart Maximilian Gröbmeyer verschätzte sich bei einem Befreiungsschlag des FCA und trat am Ball vorbei. Kapitän Patrick Kunze blieb angesichts seines aus dem Tor eilenden Schlussmanns weg. Torjäger Antonio Saponaro bedankte sich und musste nur noch in das leere Tor einschieben. „Der Rückstand ist in einer Phase passiert, in der wir die spielbestimmende Mannschaft waren, auch wenn es keine chancenreiche erste Halbzeit war“, ärgerte sich Aigner.
FC Aschheim erhöht kurz nach Wiederanpfiff
Der zweite Durchgang wenige Minuten später hätte aus Sicht der Hausherren nicht schlechter beginnen können. Kunze verfehlte sieben Zählerumdrehungen nach Wiederanpfiff einen Ball an der Auslinie. Didier Nguelefack nahm das Spielgerät auf und blieb auch nach einem Pressschlag mit dem grätschenden Lukas Helldobler glücklich in Ballbesitz. In der Folge umkurvte der Flügelspieler den chancenlosen Gröbmeyer und stellte auf 0:2. Wer sich im Mangfallstadion dachte, dass die Partie damit entschieden war und Aschheim das Ergebnis nun deutlicher gestalten würde, irrte sich. Bruckmühl zeigte sich vom zweiten bitteren Gegentreffer alles andere als geschockt.
SV Bruckmühl drängt auf Anschluss
Der Abstiegskandidat war ab sofort klar spielbestimmend, schnürte Aschheim hinten ein und erspielte sich mehrere aussichtsreiche Torchancen. Vom eigentlichen Topteam dagegen kam überhaupt nichts mehr. Ein Kopfball von Manuel Künzler verfehlte sein Ziel knapp. Ein Distanzversuch nach einem Sololauf von Michele Cosentino strich hauchzart am langen Eck vorbei. Nur wenig später schloss der Stürmer zu überhastet ab. Gerhard Stannek kam zudem bei einer Hereingabe einen Bruchteil einer Sekunde zu spät.
Patrick Gigla sichert SV Bruckmühl spät einen Punkt
Nach 70 Minuten belohnte sich der SV Bruckmühl dann aber doch erstmals für den Aufwand. Ein Freistoß von Piga aus dem Halbfeld landete im langen Eck. Zuvor war Cosentino eigentlich rot-würdig an der Strafraumgrenze mit offener Sohle am Schienbein getroffen worden. Drei Minuten vor Schluss schwang sich dann erneut Patrick Gigla zum Matchwinner auf. Der Torjäger der Kreisklassen-Mannschaft hatte bereits am vergangenen Spieltag bei seinem Bezirksliga-Debüt gegen den TSV Peterskirchen den Treffer zur 3:1-Entscheidung vorbereitet. Nun traf das Eigengewächs erstmals selbst für die erste Mannschaft seines Heimatvereins.
Patrick Gigla trifft aus kurzer Distanz: „Ich konnte gar nichts anderes machen“
Nach einem erneuten Standard rettete Lukas Steidl eine Hereingabe gerade noch so am zweiten Pfosten. Im Zentrum stand Gigla richtig und bugsierte den Ball zum umjubelten Ausgleich ins Netz: „Der Ball kam genau auf mich zu. Ich musste nur noch den Fuß hinhalten. Ich konnte gar nichts anderes machen“, beschrieb der Spieler mit der geliehenen Rückennummer elf den Moment des Spiels. Als Matchwinner sah Gigla sich selbst jedoch nicht: „Besonders hat sich der Treffer für mich persönlich nicht angefühlt. Ich versuche einfach dem Team, bei dem ich spiele, bestmöglich zu helfen – egal ob es die dritte, zweite oder erste Mannschaft ist. Schön, dass es wieder geklappt hat. Aber eigentlich war meine Leistung eigentlich gar nicht gut.“
„Hut ab, wie die Jungs nach den beiden Rückschlägen aufgetreten sind“
Genau aufgrund des äußerst bitteren Spielerverlaufs war Aigner sehr glücklich mit dem gelungenen Comeback seines Teams: „Hut ab, wie die Jungs mental und physisch nach den beiden Rückschlägen aufgetreten sind, und noch den Punktgewinn geholt haben. Wir waren körperlich präsent und hatten diese Lust, das Spiel noch zu drehen. Daher können wir alle mit dem Ergebnis leben. Es war kein Unterschied zwischen den beiden Mannschaften zu sehen, obwohl ein paar Tabellenplätze dazwischen liegen. Es war eine gute Leistung von uns. Wir waren auf dem Platz eigentlich sogar das klar bessere Team mit einigen Chancen mehr. Das Spiel hätte eher noch ganz in unsere Richtung kippen können.“ Trotzdem zeigte sich Aigner schlussendlich zufrieden mit dem Ergebnis: „Es war fast der bestmögliche Abschluss. Drei Punkte wären noch besser gewesen. Unabhängig vom Ergebnis war es vom Gefühl her ein super Abschluss für das Jahr 2025.“ (Alexander Nikel)