Der SV Bruckmühl kann doch noch gewinnen, und das nicht nur im Totopokal, sondern auch in der Liga. Am 11. Spieltag der Bezirksliga Ost landete der Landesliga-Absteiger einen überraschend deutlichen Befreiungsschlag beim SV Miesbach. Mit dem ersten Dreier in der Liga seit dem 1. August distanziert der Tabellenvorletzte Schlusslicht TSV Siegsdorf auf vier Punkte und stellt zeitgleich den Kontakt zu den gesicherten Rängen wieder her.
Maximilian Gürtler verletzt sich in der Anfangsphase wohl schwerer
„Es war in einem intensiven Spiel ein verdienter Sieg aufgrund unserer Effizienz vor dem gegnerischen Tor und eine Fortsetzung der guten 70 Minuten gegen Töging“, zeigte sich Probst zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Dabei begann die Partie zunächst eigentlich mit einem Rückschlag für die Bruckmühler. Maximilian Gürtler, der sich zuletzt stark in Form präsentiert hatte, allerdings bereits angeschlagen war und deshalb auch beim Totopokal-Viertelfinale gegen den SV Ostermünchen unter der Woche pausiert hatte, musste bereits nach einer Viertelstunde raus.
SV Bruckmühl schlägt per Doppelschlag zu
Der 29-Jährige knickte ohne Fremdeinwirkung um und erlitt dabei wohl eine schwerere Knöchel- bzw. Sprunggelenksverletzung: „Das ist extrem bitter“, so Probst über den einzigen, allerdings großen Wehmutstropfen an diesem Samstagnachmittag. Vom gezwungenen frühen Wechsel zeigte sich das Team jedoch alles andere als geschockt und zeigte mit einem Doppelschlag die passende Reaktion darauf. Tobias Bloier brachte den SVB nur fünf Minuten später per Volley in Führung. Keine sechs Zeigerumdrehungen darauf erhöhte der für Gürtler eingewechselte Michele Cosentino vom Elfmeterpunkt.
Platzverweis auf beiden Seiten
Miesbach war in der Folge ebenfalls alles andere als chancenlos – im Gegenteil: Gleich dreimal verhinderte das Aluminium jedoch einen Treffer. „Das dürfen wir nicht vergessen. Der Gegner hat alles versucht. Wir werden jedoch nicht das Haar in der Suppe suchen“, erklärt Probst. Im Laufe des zweiten Durchgangs mussten beide Teams dann zu zehnt agieren. Zunächst bekam auf Miesbacher Seite Robert Mündl die glattrote Karte. Nur wenige Augenblicke darauf sah Bruckmühls Philipp Keller die Ampelkarte.
Lukas Steidl trifft noch doppelt: Breite Brust und nötiges Selbstvertrauen
Im Gegensatz zum Heimspiel am vergangenen Spieltag brachte der SVB einen Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit. Noch mehr: In der Schlussphase machte dann Lukas Steidl endgültig den Deckel drauf. Der Stürmer, der bereits gegen den FC Töging an beiden Treffern entscheidend beteiligt gewesen war, erzielte kurz vor dem Ende das 3:0. In der Nachspielzeit legte er sogar noch den vierten Treffer für die Gäste an diesem Nachmittag nach. „Nachdem wir letzte Woche das Spiel so spät aus der Hand gegeben haben war es umso wichtiger den Dreier einzufahren, um uns für den Aufwand der letzten Trainingswochen und Spieltage zu belohnen. Das tut der Mannschaft richtig gut. Jetzt gehen wir die nächsten Spiele mit breiter Brust und vollem Selbstvertrauen an“, zeigte sich Steidl gelöst.
Lukas Steidl netzt erneut: „Gibt mir das nötige Selbstvertrauen“
Beim 22-Jährigen persönlich scheint nun auch endgültig der Knoten geplatzt zu sein: „Für mich persönlich waren die Tore natürlich auch sehr wichtig. Ich habe im letzten Liga- sowie im Pokalspiel viel investiert und hatte in den Spielen davor auch Chancen, aber irgendwie hat eventuell das letzte Quäntchen Glück gefehlt. Jetzt hat es endlich geklappt. Das gibt mir das nötige Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben.“ Die nächste steht bereits am Donnerstag an. Dann geht es für den SV Bruckmühl darum, den wettbewerbsübergreifend zweiten Sieg in Folge zu bestätigen. Mit dem TSV Dorfen kommt jedoch ein Topteam ins Mangfallstadion. (Alexander Nikel)