Der SV Bruckmühl steht im Viertelfinale des Totopokals. Der Landesliga-Absteiger drehte einen Pausenrückstand im Derby beim SB DJK Rosenheim noch zu einem 3:1-Sieg.
„Ziel erreicht“ – so ein sichtlich erleichterter Mike Probst nach dem Totopokal-Erfolg über den SB DJK Rosenheim. Der SV Bruckmühl bezwang den Ligakonkurrent am Dienstagabend und steht damit im Viertelfinale des Kreispokals. Wo Bezirksliga-Duell drauf stand, war allerdings nicht wirklich Bezirksliga drin. Über fast 90 Minuten mühten sich beide Mannschaften – vor allem der erste Durchgang war für die Zuschauer im Josef-März-Stadion harte Kost. Am Ende setzte sich der SVB verdient durch.
SV Bruckmühl fehlten 13 Spieler
Beide Teams rotierten im Pokal-Derby im Vergleich zum Bezirksliga-Alltag ordentlich durch. Somit erhielten auf jeder Seiten Spieler, die zuletzt eher weniger Spielzeit bekommen hatten, ihre Möglichkeit, sich zu zeigen. Probst musste beim Gastspiel nicht nur auf neun Verletzte, sondern auch auf Urlauber Lukas Steidl, die kranken Philipp Keller und Michele Cosentino sowie den angeschlagenen Maximilian Gürtler verzichten.
„Ersatzspieler“ bekommen Einsatzzeit auf höherem Niveau
Dafür standen die Urlaubsrückkehrer Ajdin Mehinovic, Tom Mühlhamer und Gerhard Stannek in der Startelf. Zudem gab Marlon Radzynski nach überstandener Sprunggelenksverletzung sein Comeback und Neuzugang Constantin Bruens sein Pflichtspieldebüt für die erste Mannschaft. Das Tor hütete mal wieder Manuel Aigner. Beiden Mannschaften war im Besonderen in der ersten Halbzeit anzumerken, dass die Trainer jeweils eine durchgewürfelte Startelf aufgeboten hatten. Der SVB war minimal feldüberlegen, tat sich in Hälfte eins insgesamt aber schwer, richtig gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen.
SV Bruckmühl hat erste Tormöglichkeiten
Keine Minute war gespielt, da hatte Manuel Künzler den ersten Abschluss. Sein Drop-Kick war aber zu zentral. Nach sieben Minuten lenkte SB-Keeper Arian Hadzija eine Direktabnahme von Bruens von der halblinken Seite über die Latte. Nach der anschließenden Ecke kam Michael Kraxenberger von der anderen Seite aus zweiter Reihe zum Schuss, verfehlte allerdings das Tor. Der Bruckmühler Verteidiger hatte auf der Gegenseite die beste Chance aus dem Spiel heraus für die Hausherren, als er eine Hereingabe auf das eigene Gehäuse bugsierte. Doch Aigner war zur Stelle und entschärfte die Klärungsaktion.
SB DJK Rosenheim geht durch Handelfmeter in Führung
Sinnbildlich für den ersten Durchgang: Wenig später ging der Sportbund vom Punkt in Führung. Mühlhamer hatte den Ball zuvor in die Hand bekommen. Leonit Vokrri ließ sich nicht zweimal bitten und brachte die Gastgeber, die sich zwar immer wieder offensiv anmeldeten, ohne aber in Tornähe zu kommen, in Führung. Vom Rückstand zeigten sich die Bruckmühler nicht geschockt, doch es scheiterte, wie zuletzt auch so häufig im Ligaalltag, an der offensiven Durchschlagskraft. Mehr als ein Abschluss von Künzler, der aber kein Problem für Hadzija darstellte, sprang für die Gäste vor der Pause nicht
mehr heraus.
Probst moniert: „Wir haben viel zu langsam gespielt“
Dementsprechend unzufrieden zeigte sich Probst auch mit dem Auftreten seiner Mannschaft im ersten Spielabschnitt: „In der ersten Halbzeit waren wir ein bisschen pomadig. Wir haben viel zu langsam gespielt und waren zu sehr hinten auf Ballbesitz bedacht. Da hätte ich mir schon den ein oder anderen knackigen Ball nach vorne gewünscht. Die Bälle, die wir mal in die Schnittstelle gespielt haben, haben wir noch einmal gestoppt und nicht direkt in die Bewegung mitgenommen. Von den Zweikampfwerten war Rosenheim mit Sicherheit besser. Das habe ich auch in der Pause angesprochen.“ Nicht nur die Kabinenansprache, sondern auch die beiden Einwechslungen zur zweiten Hälfte zeigten Wirkung. Markus Pergelt war ein sichtlich belebendes Element in der Offensive. Kilian Mayer drehte die Partie mit einem Doppelpack. Für den Youngster waren es die ersten beiden Treffer für die Herren. Zum geteilten Matchwinner avancierte Patrick Kunze. Der Kapitän bereitete alle drei Treffer seines Teams im zweiten Durchgang vor.
Kilian Mayer dreht Spiel für den SV Bruckmühl
Den ersten nach 57 Minuten: Kraxenberger schaltete in der gegnerischen Hälfte umgehend und führte einen Einwurf schnell aus. Kunze setzte sich auf der rechten Seite durch und gab den Ball in die Mitte. Am zweiten Pfosten standen zwei Bruckmühler Offensivspieler frei. Mayer schob zum Ausgleich ein.
Nur vier Zeigerumdrehungen später gelang dem Flügelspieler sein zweiter Treffer an diesem Spätsommerabend. Ein Abschluss von Kunze im Strafraum landete erneut am langen Eck. Erneut hatte Mayer keine Mühe, den Ball erneut über die Linie zu drücken.
Manuel Künzler entscheidet die Partie zugunsten des SV Bruckmühl
In der 78. Minute sorgte dann Künzler für die Entscheidung als er eine Flanke von Kunze von der rechten Seite im Zentrum ins Tor beförderte. In der Folge geriet das Weiterkommen des SVB nicht mehr ins Wanken, auch dann nicht als der eingewechselte Lukas Helldobler unmittelbar nach dem dritten Treffer eine zehnminütige Zeitstrafe erhielt und die Bruckmühler fast die ganze restliche Spielzeit in Unterzahl agieren mussten. Aigner blieb dennoch auch fast die ganze zweite Halbzeit so gut wie beschäftigungslos. Auf der anderen Seite vergaben Kraxenberger, Künzler und Kunze hochkarätige Chancen, das Endergebnis noch höher zu gestalten. Das Trio vergab jedoch jeweils alleine vor Hadzija.
„Für die Akteure, die weniger gespielt haben, ein wichtiges Erfolgserlebnis“
Somit zeigte sich Probst schlussendlich doch noch mit dem Ausgang des Spiels, vor allem aber mit dem Weiterkommen, zufrieden: „Das Ziel war ganz klar, in die nächste Runde einzuziehen. Das haben die Jungs umgesetzt. Folglich wurde die Pflicht erfüllt. Am Ende hätte es noch höher ausgehen können, wenn nicht sogar müssen.“ Doch nicht nur das Weiterkommen stellte den SVB-Coach zufrieden: „Für die Spieler, die aus dem Urlaub zurückgekommen sind, war es hilfreich, wieder in den Spielrhythmus gekommen zu sein. Aber vor allen Dingen für die Akteure, die zuletzt weniger gespielt haben, war es ein wichtiges Erfolgserlebnis.“ Viel Zeit zum Ausruhen bleibt dem Team von der Mangfall nicht. Bereits am Freitag steht in der Bezirksliga Ost gegen Aufsteiger TSV Ebersberg das nächste Auswärtsspiel an. (Alexander Nikel)