Der SV Bruckmühl hat zum Auftakt des 6. Spieltags der Bezirksliga Ost dem Aufstiegskandidaten TSV Ampfing getrotzt, aber vor heimischem Publikum einen nicht unmöglichen Sieg verpasst.

Ein 0:0 der besseren Art bekamen die Zuschauer im Bruckmühler Mangfallstadion am Freitagabend zu sehen. Trotz mehrerer Möglichkeiten auf beiden Seiten, darunter teils richtige Hochkaräter, fielen zwischen dem SV Bruckmühl und dem TSV Ampfing keine Treffer.

SV Bruckmühl hält gegen TSV Ampfing mit: „Haben es sehr, sehr gut gemacht“
Vor der Partie adelte Mike Probst die Schweppermänner als „einen der Topfavoriten“ auf den Aufstieg. Aufgrund dessen zeigte sich der SVB-Trainer mit dem Punktgewinn gegen eines der Topteams durchaus zufrieden. Da allerdings sogar zwei Punkte mehr drin gewesen wären, ärgerte sich der 62-Jährige jedoch auch durchaus über den Spielausgang, den er schlussendlich mit einem „lächelnden und einem tränenden Auge“ betrachtete. „Das Spiel kannst du gewinnen, aber auch verlieren“, schob Probst nach. Das Unentschieden gegen die Ampfinger schätzte der Trainer im Vergleich zum Remis vor einer Woche beim TuS Holzkirchen als noch etwas „ärgerlicher“ ein. Allerdings konnte und wollte Probst seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Das war keine Laufkundschaft. Wir haben es wirklich sehr, sehr gut gemacht. Die Jungs haben absolut mitgehalten.“

Bastian Grahovac prüft Maximilian Gröbmeyer
Beide Teams schenkten sich von Anfang an nichts. Die Partie war über die ganzen 90 Minuten hinweg immer wieder durch härtere Fouls und anschließende Behandlungspausen unterbrochen. Die erste Torannäherung gehörte den Hausherren. Michele Cosentino verpasste eine Hereingabe von der linken Seite im Zentrum nur knapp. Die Gäste wurden im ersten Durchgang ausschließlich durch Schüsse aus der Entfernung gefährlich. Einen Freistoß von Bastian Grahovac entschärfte SVB-Keeper Maximilian Gröbmeyer stark.

Lukas Steidl lässt ersten Hochkaräter aus
Auf der Gegenseite vergaben die Gastgeber dann die erste Topchance auf die Führung. Maximilian Gürtler bediente nach Vorarbeit von Cosentino in der Mitte Lukas Steidl: „Ein wunderschöner Spielzug“, wie sich Probst freute. Der ein oder andere Zuschauer hatte den Torschrei bereits auf den Lippen. Der Stürmer setzte das Spielgerät aus kurzer Distanz jedoch über das Gehäuse. Nur wenige Augenblicke später konnte TSV-Schlussmann Domen Bozjak einen Abschluss von Cosentino aus spitzem Winkel und unter Gegnerdruck entschärfen.

TSV Ampfing vergibt hundertprozentige Chance
Kurz nach dem Wiederanpfiff ließ dann Gürtler die nächste Großchance liegen. Der Offensivspieler war nach einem langen Ball frei durch, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Bozjak. „Da muss es halt mal klingeln“, kommentierte Probst die Szene im Nachgang. In der Folge hatten dann die Schweppermänner zweimal die Führung auf dem Fuß. Philipp Keller leistete sich als letzter Mann einen Ballverlust. Zwei Ampfinger liefen anschließend alleine auf Gröbmeyer zu. Der ballführende Offensivspieler legte auf seinen Mitspieler quer. Dieser brachte das Kunststück zustande, die Kugel völlig freistehend aus kurzer Distanz am Tor vorbeizuschießen.

SV Bruckmühl näher dran am Sieg
Mit Fortlauf des Spiels agierten beide Mannschaften mit immer mehr Risiko. Die besseren Chancen auf den entscheidenden Treffer boten sich den Bruckmühlern. Der eingewechselte Markus Pergelt traf nach einer Hereingabe in aussichtsreicher Position den Ball nicht. Lukas Helldobler war nach einer Flanke am zweiten Pfosten komplett blank. Sein Kopfball aus rund zehn Metern ging vorbei. Die letzte Möglichkeit hatte in der absoluten Schlussphase erneut Gürtler, dessen Abschluss zu zentral war. Insgesamt ging das Unentschieden jedoch in Ordnung. Denn zwischenzeitlich drückten auch die Gäste, um die Partie für sich zu entscheiden, ohne jedoch so richtig gefährlich zu werden. Die Mehrzahl an Chancen, vor allem an hochkarätigen, hatte der SVB. Dementsprechend zeigte sich Probst nicht vollends zufrieden mit dem Remis gegen das Topteam: „Die Jungs haben alles versucht und wieder Chancen kreiert. Wir müssen aber so langsam dahin kommen, vorne auch Tore zu erzielen. Nur so kann man Spiele gewinnen. Das ist das Einzige, was ich momentan kritisieren kann, ich will allerdings auch nicht überkritisch sein. Eine Träne vergieße ich bei solchen Möglichkeiten und angesichts des Endergebnisses deshalb dann schon.“

Defensive des SV Bruckmühl zeigt sich weiter verbessert
Mit der Abwehrarbeit seines Teams, das damit zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor blieb, war Probst, bis auf eine Ausnahme glücklich: „Defensiv war es absolut in Ordnung. Ampfing hatte einzig hochkarätige Torchancen auf Einladung von uns.“ Nach dem durchwachsenen Saisonstart, geprägt vom Umbruch sowie mal wieder vielen Ausfällen, geht die Entwicklung für Probst in die richtige Richtung: „Mir ist es wichtig, dass wir eine Serie an Leistungen bringen. Aber natürlich müssen wir uns für diese auch mal belohnen.“ Für den SV Bruckmühl geht es bereits am Dienstag im Totopokal weiter. Die Auslosung ergab ein Auswärtsspiel beim Ligakonkurrenten Sportbund Rosenheim. Anpfiff ist um 19 Uhr. (Alexander Nikel)

Mike Probst:
„Ich betrachte das Spiel und Ergebnis mit einem lächelnden und einem tränenden Auge. Das Unentschieden ist etwas ärgerlicher als das in Holzkirchen. Aber ich kann den Jungs wieder keinen Vorwurf machen. Das war keine Laufkundschaft, die hier aufgetreten ist. Wir haben es wirklich sehr, sehr gut gemacht. Da haben die Jungs absolut mithalten können. Dieses Mal bin ich vor dem Spiel in der Kabine lauter gewesen, weil ich ihnen ganz einfach das Selbstvertrauen mitgeben wollte. Sie hatten schon ein bisschen Respekt vor dem Gegner. Aber am Ende hatten wir die klareren Chancen. Das Spiel kannst du verlieren, aber auch gewinnen. Dementsprechend bin ich zufrieden. Defensiv war es absolut in Ordnung. Ampfing hatte einzig hochkarätige Torchancen auf Einladung von uns. Jetzt müssen wir allerdings schon langsam dahin kommen, dass wir auch vorne Tore erzielen. Nur so kann man Spiele gewinnen. Die Jungs haben alles versucht und wieder Torchancen kreiert, die wir jetzt auch mal nutzen müssen. Das ist das Einzige, was ich im Moment so ein bisschen kritisieren kann, ich will allerdings auch nicht überkritisch sein. Eine Träne vergieße ich bei solchen Möglichkeiten und angesichts des Endergebnisses deshalb dann aber schon.
Wir hatten in der ersten Halbzeit die Chance von Lukas Steidl nach einem wunderschönen Spielzug. Kurz nach der Pause läuft Mäx Gürtler alleine auf das Tor zu. Lukas Helldobler köpft später am langen Pfosten vorbei. Den Kopfball kann er setzen. Danach zielt Mäx noch einmal zu zentral. Zudem hatten wir noch mehrere Aktionen, bei denen der letzte Pass nicht ankommt. Da muss es halt mal jetzt klingeln. Auf der anderen Seite hatte Ampfing natürlich die klarste Chance, als der eine Spieler querlegt und der andere am Tor vorbeischiebt. Aber trotzdem, eine Träne vergießt man schon. Aber jetzt heißt es, weitermachen. Mir ist es wichtig, dass wir eine Serie an Leistungen bringen. Aber natürlich müssen wir uns für diese auch mal belohnen.“