Der SV Bruckmühl musste am 23. Spieltag der Landesliga Südost eine deutliche Pleite hinnehmen. Gegen Topteam TuS Geretsried kassierte das Schlusslicht sechs Gegentore.
Der SV Bruckmühl ist mit einer 0:6-Packung in das Landesliga-Frühjahr gestartet. Dabei zeigte der Tabellenzweite, der TuS Geretsried, seine ganze spielerische Qualität, vor allem im Abschluss, und bestrafte die defensiven, teilweise individuellen Fehler des SVB konsequent. „Wir haben verdient verloren, waren aber nicht chancenlos“, analysierte Mike Probst die Pleite direkt nach dem Spiel. „Wir müssen daraus jetzt unsere Erkenntnisse ziehen und lernen“, ergänzte der Trainer. Bereits nach drei Minuten waren die Pläne des SVB durchkreuzt worden. Srdan Ivkovic eröffnete den Torreigen als er rechts im Strafraum zum Abschluss kam und den Ball ins lange Eck zur Führung setzte. Etwas wehr als eine Viertelstunde war gespielt, da schwanden die Hoffnungen des Schlusslichts auf eine große Überraschung noch weiter. Thomas Mühlhamer köpfte einen Freistoß von der rechten Halbseite aus wenigen Metern ins eigene Tor. Spätestens als Ivkovic elf Minuten später den dritten Treffer erzielte, war die Partie endgültig entschieden. Belmin Idrizovic legte nur wenige Augenblicke später noch den vierten Treffer nach.
Mike Probst: „Schlimmer hätte es für uns gar nicht losgehen können“
„Schlimmer hätte es für uns gar nicht losgehen können. Dem Gegner so einfach und einfache Tore zu überlassen und daneben teilweise auch noch Geschenke zu vergeben, das können wir uns nicht erlauben und werden wir uns in Zukunft gegen keinen Gegner erlauben können. Es ging in der Entstehung zu leicht, ganz einfach. Dass wir Geretsried nicht vollkommen neutralisiert bekommen werden und sie am Ende abgewichst vor dem Tor sind, wussten wir auch schon davor“, ärgerte sich Probst über die Anfangsphase seiner Mannschaft. Der 0:4-Pausenstand aus Sicht des SV Bruckmühl spiegelte allerdings nicht den Spielverlauf in den ersten 45 Minuten wider. Denn eigentlich war jeder Torschuss der Gäste aus Geretsried drin. Nur bei einem Schuss musste SVB-Keeper Markus Stiglmeir, der nach Bandscheibenproblemen in der Winterpause rechtzeitig fit geworden war, nicht hinter sich greifen. Ein Versuch von Isni Redjepi aus spitzem Winkel landete am Außenpfosten. „Geretsried war sehr effizient. Die Qualität ihrer Abschlüsse war zu sehen“, kommentierte Probst die Chancenauswertung des Landesliga-Topteams.
SV Bruckmühl erneut mit mangelnder Chancenauswertung: „Es muss halt auch mal im Tor zappeln“
Auf der Gegenseite hatten die Bruckmühler im ersten Spielabschnitt ähnlich viele Chancen, zeigten aber mal wieder, wie schon die ganze Saison über, zu wenig Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. Vinzenz Egger brachte den Ball nach einem Einwurf aus kurzer Distanz nicht im Geretsrieder Gehäuse unter. Genti Krasniqi schloss nach einem Solo mit zu wenig Druck ab. Ein weiterer Abschluss des Außenspielers traf nur den Pfosten. Ein Versuch von Michael Kraxenberger landete auf der Latte. „Ich habe in der ersten Halbzeit dreieinhalb Chancen für Geretsried gezählt und drei für uns. Es stand 0:4. Das muss man natürlich in der Bewertung auch ganz klar sagen“, relativierte Probst das Pausen-Ergebnis etwas. „Aber wir bewegen uns jetzt nicht ins Traumland. Geretsried ist schon eine gute und abgeklärte Truppe. Wir hätten ganz einfach unsere Chancen nutzen müssen, um da zumindest einen kleinen Fuß zu bekommen. Bei solchen Gelegenheiten muss es halt auch mal im Netz zappeln. Dann hätte das Team auch ein anderes Gesicht bekommen. Wir müssen hinten stabiler stehen, aber auch eindeutig daran arbeiten, vorne die Tore zu machen. Es wird in den verbleibenden Partien auch mal das ein oder andere enge Spiel geben, dann müssen wir Tore erzielen, um etwas zu holen.“
TuS Geretsried kontert SV Bruckmühl aus
Auch nach der Pause hatte der klare Außenseiter immer wieder weitere Halbchancen. Ein Kopfball von Krasniqi verfehlte sein Ziel, ein Schuss von Lukas Huber war zu unplatziert. Die beste Chance hatte Egger kurz nach der Pause. Der Ball ging knapp am langen Eck vorbei. Auf der anderen Seite musste Stiglmeir nur zwei Mal eingreifen. Dennoch schraubten die Gäste das Ergebnis noch weiter in die Höhe. Den fünften Treffer erzielte Fabio Pech knapp zehn Minuten nach Wiederbeginn. Bruckmühl verlor den Ball nach einem eigenen Einwurf in der gegnerischen Hälfte. In der Folge ging es ganz schnell. Geretsried konterte über wenige Stationen. Pech löste sich zentral vor dem Tor an der Strafraumgrenze von seinem Gegenspieler und setzte den Ball unhaltbar ins lange Eck.
Zwei Gegentore nach der Pause: „War größtenteils in Ordnung“
Auch beim Endstand acht Zeigerumdrehungen später zeigte Geretsried erneut seine ganze offensive Klasse. Einen unter Druck zu kurz geratenen Rückpass fing der Tabellenzweite ab. Ivkovic schloss eiskalt ins lange Eck neben den Pfosten ab. Trotz der hohen Niederlage zeigte sich Probst mit dem Ergebnis und der Leistung angesehen des Gegners weitestgehend in Ordnung: „In der Pause war klar, dass es nicht mehr viel zu gewinnen gibt. Die zweite Halbzeit war größtenteils in Ordnung. Die Jungs haben die Halbzeitansprache beherzigt und die Köpfe noch einmal hochgenommen und rausgegangen. Wir wollten den zweiten Durchgang als Simulation für die Zukunft nutzen. Wir werden sicherlich noch einmal in Rückstand sein. Wir wollten das Spiel dann nicht einfach nur halbwegs anständig über die Bühne bringen und nur noch Schadensbegrenzung betreiben, sondern ein bisschen weiter vorne attackieren, weil wir dazu gezwungen waren“. (Alexander Nikel) (Foto: mb.presse / Butzhammer)